Fünfundzwanzig Jahre „Die Fantastischen Vier“! Silberhochzeit!
Das klingt unglaublich. Begleiten uns Thomas D, Michi Beck, Smudo und And.Y nun wirklich schon so lange? Und haben wir wirklich schon so viel mit ihnen erlebt, durchgemacht und durch sie erfahren? Bei Bandjubiläen bedanken sich die Bands eigentlich bei ihren Zuhörern. Es wird höchste Zeit, diesen Dank einmal zurückzugeben.
Dank gilt für die Pionierleistung, nicht nur als Erste mit einer richtigen deutschen Rapsingle (und dem dazugehörigen Album „Vier gewinnt“) gechartet zu sein und auf eben jenem Album auch den Manager Andreas „Bär“ Läsker mit einer eigenen Strophe in „Dicker Pulli“ bedacht und somit (bis heute ungebrochen) zum heimlichen, fünften Bandmitglied gemacht zu haben, sondern auch und vor allem dafür, bereitwillig die Prügel für den ersten Werbedeal eingesteckt zu haben, als „Die da?!“ an einen Orangensafthersteller ging.
Heben wir unsere Gläser für eine Gruppe, die sich immer wieder neu erfand und nie das Risiko gescheut hat, die Menschen und Zuhörer damit vielleicht auch mal zu fordern, eventuell sogar zu überfordern.
Danke für den Beweis, dass man Dinge nicht mal aussprechen muss, um sie zu erzählen, nicht mal im Rap.
Die Fantastischen Vier trauen keinem Status Quo. Wenn sie alles erreicht haben, dann haben sie einfach nicht genug gesucht. Nach fünfundzwanzig Jahren haben Thomas D, Smudo, Michi Beck und And.Ypsilon vielleicht viel gesehen und erlebt, aber eines noch lange nicht: Die Schnauze voll. Die Fantastischen Vier sind nicht angetreten um aufzuhören. Die Freundschaft dieser vier verschiedenen Typen, die Symbiose zwischen den Charakteren, die Einheit, die diese vier Schwaben bilden, ist eine Kreativitätswalze, die, was immer man auch versucht, einfach nicht gestoppt werden kann. Die Assoziationen-Bombe, die gezündet wird, wenn sich die Männer im gleichen Raum bebinden, explodiert jedes Mal aufs Neue und die Asche, die dann auf uns runterschneit, in Form eines neuen Albums, ist nur die Spitze des Eisbergs. Die neue, neunte Platte aus dem Kreativitätskosmos der Vier heißt „Rekord“: Davon wird sie sicher wieder viele brechen. Aber niemals genug um die Band verstummen zu lassen. Die Jubiläumssingle „25“ beweist wieder aufs Beste, warum mit den Fantastischen Vier auch im Jahr 2014 nach wie vor zu rechnen ist. Der elektronische Beat pumpt aus den Boxen und füllt schon die Tanzblächen vor dem geistigen Auge. Wer dazu still sitzen kann, hat noch nie getanzt. Im Text erklären sie außerdem noch, was sie ihrer Meinung nach zum Jubiläum sind: Irgendwas zwischen Rap-Zombies und Legenden. Und schließen mit den Worten: „Schon so lang da, scheiß auf Champagner.“
Für diese 25 Jahre kann man doch einfach mal sagen: Prost! Auf die nächsten 25!
Label: Sony
(Veröffentlichung: 14.03.2014)
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